Bürgermeister Ronald Schill

Vorn sitzt Ole von Beust, doch die Fragen der JournalistInnen drehen sich weniger um ihn als um ein Mitglied seines Senates. Was er denn vom Image des Partysenators Schill halte, wird von Beust vor der Landespressekonferenz gefragt. Um eine Antwort drückt sich der Bürgermeister allerdings: „Von seinem Privatleben weiß ich nur aus den Klatschspalten. Und Klatsch kommentiere ich nicht“, weicht er aus: Schills dienstliches Verhalten jedoch sei „hervorragend“.

Täglich liefern die Schill-Leute neue Schlagzeilen – sie sind weit präsenter als der Bürgermeister, auch wenn das, was sie produzieren, von Beust nicht unbedingt gefallen kann. Zum Beispiel die Ankündigung der Innenbehörde, die 20 bayrischen Vier-Wochen-Polizisten eventuell im Luxushotel Hyatt absteigen zu lassen. Ihm liege hierzu „noch keine abschließende Drucksache der Behörde“ vor, geht von Beust auch bei diesem Thema der Konfrontation aus dem Weg. Er gehe aber davon aus, dass ein Hotel „erhebliche Rabatte“ biete, wenn 20 Leute sich für einen Monat einmieten. Schill selbst will die Entscheidung „allein vom Preis“ abhängig machen. „Wenn das 5-Sterne-Hotel einen günstigeren Preis macht als ein 3-Sterne-Hotel, dann greifen wir natürlich zu“, sagt er am Nachmittag: „Wichtig ist vor allem, dass sich die Beamten bei uns wohlfühlen.“

Und noch einmal muss sich von Beust für seinen Senator rechtfertigen. Ob er es für angemessen halte, wenn ein Bürgerschaftsabgeordneter von einem Senator als „Dreckschleuder“ bezeichnet werde, wie Schill es mit dem GAL-Abgeordneten Manfred Mahr gemacht hatte? Von Beust: „Wie man sich ausdrückt, ist eine Sache des individuellen Stils.“ aha