Astrium hilft Lemke

„Wir brauchten PISA nicht, um zu erkennen, welche Defizite unsere Schüler aufweisen“, sagte Bildungssenator Willi Lemke (SPD). In der Handelskammer Bremen stellte Lemke diese Woche die Patenschaft zwischen acht Bremer Schulen und der Firma Astrium vor. Sie soll als gutes Beispiel für weitere Betriebe gelten.

Die Bildungsbehörde ist aus eigener Kraft nicht in der Lage, die Schulen mit modernem Unterrichtsmaterial zu versorgen. Im letzten Jahr halfen die Weltraumtechniker von Astrium daher ihren Patenschulen mit Fördergeld in Höhe von 75.000 Euro. Die Schulen verwendeten das Geld hauptsächlich für Computerausstattungen. Damit soll bisher oft stumpfer Unterricht durch vielseitiges und zukunftsorientiertes Lernen ersetzt werden. Um den Schülern die neuen Lernprogramme beibringen zu können, nehmen die zuständigen Lehrer zuvor an einer von Astrium gesponserten Fortbildung teil.

Aber natürlich stiftet die Firma das Geld nicht ausschließlich aus Nächstenliebe: Langfristig erhoffen sich die Astriumstrategen eine praxisorientiertere Schulausbildung, in der die jungen Leute vor allem Wirtschaftskenntnisse erlangen. Das könne nach Angaben des Vizepräses der Handelskammer Bernd Hockemeyer nur durch vernünftig geknüpfte Verbindungen zwischen Schule und Wirtschaft ermöglicht werden. Dadurch erleichtere man den Schülern den Eintritt in das Berufsleben. „Die Qualität des Lernens soll durch Übernahme von Verantwortung der Unternehmen verbessert werden. Schließlich unterstützen die Betriebe Schulen nicht nur finanziell, sondern auch, indem sie ideellen und beratenden Kontakt anbieten“, so Lemke. Josef Kind, Geschäftsführer der Weltraumfirma, erwähnte in diesem Zusammenhang vor allem Praktika und betreute Klassenrundgänge durch seinen Betrieb.

Charlotte Beck, Anna Brüning