Prozess gegen Konsulatsbesetzer

Drei Jahre nach der gewaltsamen Besetzung des israelischen Generalkonsulats müssen sich seit heute erstmals zwei erwachsene Kurden vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Angeklagten im Alter von 30 und 31 Jahren sollen sich zwei Stunden mit einer Angestellten in einem Zimmer des Diplomatengebäudes verschanzt haben. Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Seit vergangenem November stehen bereits vier Jugendliche vor Gericht. Das Konsulat war nach der Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan am 17. Februar 1999 besetzt worden. Dabei hatten israelische Sicherheitskräfte vier Kurden, darunter ein 18-jähriges Mädchen, erschossen. Zuvor soll eine mit Eisenstangen und Knüppeln bewaffnete Gruppe auf das Gelände vorgedrungen sein. In einem ersten Prozess im November 2000 stand die damals 15-jährige Schwester der erschossenen Frau vor Gericht. Die Richter stellten das Verfahren ein. Die Schülerin habe genug gelitten, hieß es zur Begründung. DPA