was macht eigentlich ... Dario Fo?

Nicht bezahlen

Dieser Tage ist ja wieder viel von einem Literaturnobelpreisträger und seinem neuen Buch die Rede. Hier allerdings soll ein anderer Erwähnung finden, und das ist auch gut so, denn ihm gehört die Zukunft.

Es ist, wie könnte es in Zeiten von Haushaltsnotstand, Bankenmafia und anstehenden Teuerungswellen anders sein: Dario Fo. Sein Theaterstück „Bezahlt wird nicht“ hat in den Siebzigern nicht nur die proletarischen Massen ins Theater geholt. In vielen Kaufhäusern und Supermärkten nahmen Jugendliche und Hausfrauen Fo’s Aufforderung beim Wort und nahmen sich, was ihnen ohnehin gehört, nur eben nicht mehr so recht bezahlbar war. Eine solche Rezeptionsgeschichte kann bis heute wohl kaum ein anderes Theaterstück vorweisen.

Alles Geschichte? Oder doch nicht? Was ist schon ein Ladendiebstahl gegen den Diebstahl von Milliarden aus dem öffentlichen Haushalt, wird sich der ein oder andere auch heute fragen. Und hat er nicht recht? Theater aller Bezirke, möchte man deshalb rufen, vereinigt euch, setzt Dario Fo auf eure Spielpläne, damit endlich ein Ruck durch die Stadt geht.

Vorerst freilich halten wir es mit kleineren Brötchen. In der Rubrik „und heute?“ wird ab morgen und bis zum Ende des Haushaltskonsolidierung unter der Überschrift „Bezahlt wird nicht“ das nötige Know-how zum Überlebenskampf auf den Straßen Berlins geliefert. Also: Weg mit der Zahlungsmoral, her mit der Moral des Volkes. Oder so ähnlich. WERA/FOTO: REUTERS