Knurpsel-Babys

■ Gerangel in der Nordsee: Fisch-Nachwuchs knabbert Erlöse der Krabbenfischer an

Jungfische haben im vergangenen Jahr die Erlöse der Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste kräftig angeknabbert. Neben der schlechten Witterung hätten große Wittling-Schwärme den Krabbenbestand und damit den Ertrag der 140 Fischereibetriebe um 1,94 auf 17,8 Millionen Euro reduziert, teilte das Fischereiamt Bremerhaven mit. Fette Gewinne zogen dagegen die Muschelfischer an Land: Ihr Erlös stieg um 3,9 auf 9,9 Millionen Euro.

Trotz der Rückgänge habe die Krabbenfischerei wieder ein Rekordergebnis eingefahren, relativierte der Leiter des Fischereiamtes, Wolfgang Hagena, die Statistik. Angesichts der um 30 Prozent verringerten Fangmengen seien die Preise drastisch gestiegen: Für ein Kilogramm Krabben bekamen die Fischer im Schnitt 3,95 Euro, im Vorjahr waren es durchschnittlich 2,89 Euro.

Für die vier Muschelfischer in Ostfriesland war das 2001er Rekordergebnis nach Ansicht des Fischereiamtes der vorerst letzte große Fang. „Im kommenden Jahr wird es praktisch keine Muscheln geben“, sagte Hagena.

Auch woanders herrscht Mangel: Angesichts eines dramatischen Einbruchs in der großen Hochseefischerei waren die Kabeljau-Arten aus der Nordsee höchst begehrt – gut für die Fischer, aber ganz schlecht für den Kabeljau. dpa