Unter Al-Qaida-Verdacht

Türkischen Medien zufolge sind drei „deutsche Türken“ als Al-Qaida-Kämpfer von US-Soldaten gefasst worden

KÖLN taz ■ Ein Bericht der türkischen Tageszeitung Hürriyet sorgt für Irritationen bei den deutschen Behörden. Danach sollen drei aus Deutschland kommende Männer türkischer Herkunft als Al-Qaida-Kämpfer von US-Soldaten festgenommen worden sein und zur Zeit auf ihren Abtransport zur kubanischen US-Basis Guantánamo warten. Wann die drei „deutschen Türken“ nach Afghanistan ausgereist sind und wo sie zuvor in der Bundesrepublik lebten, sei nicht bekannt.

Weder das Außen- noch das Innenministerium wollte den Bericht bestätigen. Vielmehr hieß es, es lägen bislang keine Erkenntnisse über weitere Verhaftungen vormals in der Bundesrepublik lebender Menschen vor. Ein Sprecher des Bundeskriminalamts bestätigte nur, von entsprechenden Gerüchten gehört zu haben. Man würde diese zur Zeit überprüfen. Im Januar hatte der Fall des 19-jährigen Murat K. aus Bremen für Schlagzeilen gesorgt, der als mutmaßlicher Taliban-Kämpfer in US-Gefangenschaft geriet. Nach türkischen Angaben sollen in Afghanistan in den vergangenen Wochen insgesamt 14 aus der Türkei stammende Menschen als Al-Qaida-Kämpfer gefangen genommen worden sein. Geheimdiensterkenntnisse legten nahe, dass einige von ihnen Mitglieder des inzwischen verbotenen „Kalifatstaats“ Metin Kaplans seien. Dem Bundesamt für Verfassungsschutz liegen hingegen bisher keine derartigen Informationen vor, so ein Sprecher des Amtes gegenüber der taz. pab