Gipfel optimistisch

Finanzminister der Industrieländer sehen Aufwärtstrend. Kein Geld für Argentinien. Terrormillionen blockiert

OTTAWA dpa/taz ■ Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben größten Industrieländer (G 7) haben sich vorsichtig optimistisch über eine Erholung der weltweiten Wirtschaft geäußert. Das zweitägige Treffen in Ottawa wurde begleitet von friedlichen Protesten von Globalisierungsgegnern. Sie blockierten unter anderem einen Eingang des Tagungsgebäudes, Festnahmen und Ausschreitungen gab es laut Polizei jedoch keine.

Auch die deutsche Wirtschaft hat nach Auffassung von Bundesbankpräsident Ernst Welteke die Talsohle erreicht. Es gebe Anzeichen für einen „verhaltenen Optimismus“, sagte er nach dem Treffen. Jedoch: „Wir alle haben uns im vergangen Jahr so kräftig verschätzt, dass ich mich kaum noch traue Erwartungen auszusprechen“. Finanzminister Hans Eichel hatte seine Teilnahme abgesagt, weil ihn eine kaputte Bandscheibe plagt.

Weniger optimistisch äußerten sich die G-7-Teilnehmer zur Situation in Japan, das sich in der vierten Rezession seit zehn Jahren befindet und wo die Arbeitslosigkeit bei 5,6 Prozent liegt. Es sei sehr wichtig, dass Japan wieder zu einem Wachstumsmotor für die weltweite Wirtschaft werde, betonte US-Finanzminister Paul O’Neill. „Nun liegt es an Japan, etwas zu tun. Die anderen Industrieländer fordern vor allem eine Öffnung und Deregulierung der japanischen Märkte.

Auch bei Argentinien beließen es die Finanzminister bei guten Ratschlägen, die nichts kosten. Die Delegierten forderten das von einer Finanzkrise geschwächte Land zu einer engeren Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf. Die Freigabe von Darlehen werde von weiteren Sparbemühungen des Landes abhängig gemacht, hieß es.

Bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung wurden laut O’Neill seit den Terroranschlägen vom 11. September in 149 Ländern Konten mit zusammen 104 Millionen Dollar eingefroren. REM