Warnung vor Gebühren

■ Asta und Studentenwerk üben Kritik an Lüthjes Plänen zur Studienfinanzierung

Das Hamburger Studentenwerk warnt vor Studiengebühren: „Sozial verträgliche Studiengebühren gibt es nicht“, sagt die Geschäftsführerin Ulrike Pfannes. Schon heute müßten Studierende zwischen 78.000 (Betriebswirtschaft) und 113.000 (Medizin) Mark für ein Studium aufbringen, um ihren eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren. „Eine noch stärkere finanzielle Belastung, wie sie eine Studiengebühr darstellt, schreckt ab und verschärft die soziale Schieflage“, befürchtet Ulrike Pfannes. Ihr Haus hat erst kürzlich den 16. Bericht über die Soziale Lage der Studierenden veröffentlicht. Tendenz: der Anteil von Studierenden sozial „niedriger Herkunft“ ging auf 15 Prozent zurück. Die Hälfte der Hochschüler kommt aus „gehobenen“ Schichten.

Wissenschaftssenator Jörg Dräger und Uni-Präsdient Jürgen Lüthje haben mehrfach betont, sie würden Gebühren befürworten, sofern sie durch Darlehensmodelle „sozialverträglich“ gestaltet sind. Darüber hinaus hat Lüthje vorgeschlagen, von jenen Studierenden, die nicht in Hamburg gemeldet sind, 1000 Euro im Jahr zu verlangen. Denn für jeden zusätzlich Gemeldeten bekommt Hamburg 3000 Euro beim Länderfinanzausgleich. Für Studentenwerks-Sprecherin Dagmar Höfer ist dies eine „denkbar schlechte Idee“, die Studiengebühren salonfähig machten. Höfer: „Viele wohnen aus Kostengründen nicht in Hamburg. Woher sollen die 1000 Euro nehmen?“

„Verärgert“ über Lüthjes Idee ist auch Asta-Sprecher Christian Schomann. Der Präsident habe damit einen Beschluss des Uni-Konzils gegen Studiengebühren missachtet: „Aufgabe von Herrn Lüthje ist es, die Uni zu repräsentieren und nicht mit seiner Privatmeinung hausieren zu gehen .“ kaj