Probe für zentralen Schulabschluss

SPD-Bildungssenator Klaus Böger will einen zentralen Zehnte-Klasse-Abschluss für alle Schultypen einführen

Die Schulverwaltung strebt für das Schuljahr 2003 einen zentralen Zehnte-Klasse-Abschluss für alle Schultypen an. Das Zeugnis solle Arbeitgebern einen bestimmten Bildungsstandard bei Schulabgängern garantieren, sagte gestern Angelika Hüfner, pädagogische Referentin von Schulsenator Klaus Böger (SPD). Gymnasien und Realschulen ständen einem entsprechenden Probedurchlauf positiv gegenüber. Bei den Hauptschulen gebe es Sorge, das vorgegebene Niveau nicht halten zu können.

Bereits in diesem Schuljahr wird landesweit eine einheitliche Klassenarbeit in Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache in den zehnten Klassen eingeführt. Noch ist die Teilnahme der Schulen an diesem zentralen Test freiwillig. „Wir wollen zuerst wissen, ob die Ausgangsbedingungen für eine Einheitsprüfung überhaupt gegeben sind“, sagte Hüfner.

Es sei zu klären, ob beispielsweise das Leistungsniveau in Neukölln und Zehlendorf einem fairen Wettbewerb gewachsen sei. Der Fahrplan für den angestrebten zentralen Zehnte-Klasse-Abschluss orientiere sich an den künftigen Erfahrungen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält zentrale Leistungstests für eine ungeeignete Methode, das Bildungsniveau an Berliner Schulen zu heben. Andere Länder hätten in der Pisa-Schulstudie nicht besser abgeschnitten, weil sie zentrale Prüfungen hätten, argumentierte der GEW-Landeschef Ulrich Thöne. Wichtiger als zentral abfragbares Prüfungswissen sei eine bessere Förderung der Schüler, unabhängig vom Bildungsstand des Elternhauses.

DPA