Begrifflichkeiten verrutscht

betr.: „Atomtransporte ohne Protest“, taz vom 7. 2. 02

Die taz titelt „Atomtransporte ohne Protest“. In der Meldung heißt es dann, es gab „nur friedliche Proteste und Mahnwachen“ entlang der Strecke. Ja, was denn nun? Kein Protest oder doch Protest? Sind „nur friedliche“ Aktionen nicht mehr als Protest zu verstehen (weil zu „harmlos“??). Hier scheinen die Begrifflichkeiten doch etwas verrutscht zu sein.

Seit der Aufhebung des Transportstopps für hochradioaktiven Atommüll im letzten Jahr hat es bis jetzt gegen jeden Transport in die WAAs Aktionen gegeben, bis hin zu Blockaden. Leider kamen so in weniger als einem Jahr schon gut zehn Termine allein in Norddeutschland zusammen, plus zweimal Gorleben. Das beständige Dranbleiben am Thema ist auch schon ein kleiner Erfolg, weil die Atomtransporte nicht mehr geheim abgewickelt werden können wie noch vor ein paar Jahren. […]

Noch bis 2005 sollen die Transporte in die WAAs laufen, weil die rot-grüne Bundesregierung es mit dem Ausstieg nicht sonderlich eilig hat. Wirklich sinnvoll kann nur ein erneuter, sofortiger Transportstopp sein, schließlich sind die Castoren nicht sicherer geworden unter Herrn Trittin. Und natürlich sollten die Atomanlagen gleich mit abgeschaltet werden. Solange das nicht geschieht, wird es auch weiterhin Protest und Widerstand geben. Die tägliche Anti-Atom-Arbeit besteht halt nicht nur aus spektakulären Großaktionen. MATTHIAS EICKHOFF, Münster