„Open House“ bald zu

■ Beratungsstelle kämpft um ihre Existenz

„Open House“ heißt die Beratungsstelle für Jugendliche im Jugendhaus Buchtstraße. Doch von einem „Offenen Haus“ ist wohl bald keine Rede mehr. Denn der letzte verbliebene Pädagoge Detlef Schroeder bekommt seit Jahresbeginn kein Gehalt mehr. Nun ist er nur noch einmal wöchentlich vor Ort. Ehrenamtlich. „Wenn hier ein halbes Jahr lang dicht ist, verlieren wir den Kontakt zu den jungen Leuten“, fürchtet er. Noch hofft er auf Weiterbeschäftigung.

Seit dreieinhalb Jahren besteht die Einrichtung. Sie will Jugendliche zwischen zwölf und 27 Jahren in Ausbildungsfragen, bei Gewalterfahrungen oder Geldproblemen beraten – und zwischen Jugendlichen und Behörden vermitteln. Rund 150 junge Leute kamen letztes Jahr. Bisher wurde die Beratungsstelle vom Arbeitsamt, mit EU-Geld und von der Jugendbehörde bezahlt. Doch nun will das Arbeitsamt nicht mehr. Aber ohne Arbeitsamtsgeld fließt auch kein Euro aus Brüssel und kein Geld von der Jugendbehörde – die die bisherige Unterstützung auch nur als „Anschub“ gemeint habe, so die Sprecherin des Ressorts, Heidrun Ide.

Schroeder will mit Jugendlichen – die sich bei der Pressekonferenz gestern nicht blicken ließen – nun zum Bürgermeister. Die Solidarität anderer Bremer Einrichtungen ist sicher: Andrea Müller vom Lidice-Haus in Bremen-Nord schreibt: „Ich war entsetzt“, und bietet kurzfristig Unterstützung durch ihre Einrichtung an. slk