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: Pakt der Wölfe

F 2001, Regie: Christophe Gans; mit Samuel le Bihan, Monica Bellucci; 141 Min.

Südfrankreich im Jahre 1764. Nebel liegt wie ein nasses Leichentuch über der bergigen Landschaft, in der die Schreie der Angst zu Hause sind und zerlumpte Söldner mit schmutzigen Schuhen durchs schöne Bild stampfen. Sie suchen eine Bestie, die seit zwei Jahren ihr Unwesen treibt und vor allem Frauen und Kinder zu zerfleischen pflegt. Jeder, der sie von nahem gesehen haben mag, kann von dieser Begegnung nicht mehr berichten. Die Vorbilder des Regisseurs Christophe Gans, Bruce Lee und der große alte Mann des Horrorfilms, Dario Argento, sind in dem Film unverkennbar. Sein „Pakt der Wölfe“ ist ein aufwändig-düsterer, actionreicher und spannender Historienfilm, mit Martial-Arts-, Horrorfilm- und Krimielementen, der sehr opulent daherkommt und trotz seiner Länge von über zwei Stunden nie langweilig wird. Ein Film für Genießer sozusagen mit netten Tempowechseln. Am Ende steht eine weit verzweigte pynchoneske Verschwörung mit beeindruckend finsteren katholischen Hintermännern. Besonders die antiklerikalen Affekte des Films machen Spaß. Es stört zwar nicht weiter, dass die Story sehr an den Kino-Schocker „Sleepy Hollow“ erinnert, schade allerdings ist doch, dass man es nicht vermieden hat, das Ungeheuer abzubilden. Die – zudem recht lieblos gestaltete –Konkretion ist bekanntlich ein zu mächtiger Gegenspieler der Angst, auch wenn andererseits die Herstellung der Bestie vielen Menschen Lohn und Brot gegeben haben mag.

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