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: Greenfingers

USA/GB 2000, Regie: Joel Hershman; mit Clive Owen, Helen Mirren; 91 Min.

Es gab eine Zeit, da ging im britischen Kino alles, was irgendwie cool, jung, arbeitslos und komisch war. Der neue Realismus von unten mochte Drogen, Stripper, Fußballfans und Bergarbeiterblasorchester. Insofern fallen auch die Knackis mit Herz, die in Joel Hershmans Film erstaunlich anmutige Gärten anlegen können, in diese Sparte von proletarischem Fun. Dass am Ende dennoch ein sozial voll verträgliches Happyend hier ein paar Tränen und dort ein Gnadengesuch parat hält, ist vermutlich der amerikanischen Herkunft des Regisseurs und seiner Produzenten geschuldet. So aber entpuppt sich „Greenfingers“ als Trittbrettfahrerei. Als würde der bislang in sich gebrochene, meist sarkastische Umgang mit britischer Kaputtheit nun hollywoodkompatibel begradigt. Selbst die Knackis benehmen sich irgendwann nicht mehr wie zwangssolidarische Kneipenkumpel, sondern eiern mit ihren privaten Problemen wie New Yorker Neurotiker umher. Vom Hardcore-Spaß an „Trainspotting“ oder „Snatch“ ist nurmehr eine Endmoräne übrig geblieben.

Broadway, CinemaxX Potsdamer Platz, Cinestar Hellersdorf, Kino in der Kulturbrauerei, Odeon