Uri Avnery erhält Ossietzky-Preis

Der israelische Journalist Uri Avnery erhält am 4. Mai den Carl-von-Ossietzky-Preis 2002 der Stadt Oldenburg. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Gelobt wird damit der Jahrzehnte lange Einsatz des 78-Jährigen für Frieden, Völkerverständigung und Menschenrechte im Nahen Osten.

Avnery stammt aus dem westfälischen Beckum. Dort wurde er 1923 als Sohn eines jüdischen Bankiers unter dem Namen Helmut Ostermann geboren. 1933 wanderte er mit seiner Familie nach Palästina aus. Bis 1948 kämpfte er aktiv und im Untergrund für die Selbstständigkeit Israels.

1993 gründete Avnery gemeinsam mit Gleichgesinnten den Friedensblock Gush Shalom. Die Organisation setzt sich für die Räumung der israelisch besetzten Gebiete sowie für Jerusalem als gemeinsame Hauptstadt von Israelis und Palästinensern ein.

Der Carl-von-Ossietzky-Preis ist nach dem 1938 gestorbenen Friedensnobelpreisträger, Publizisten und Nazi-Opfer von Ossietzky benannt. taz