kellers randspur
: samstag

Aufritt

„Die Pyramide des

Sonnengottes“

Am Nachmittag geht es mit Karl-May-Tours nach Mexiko, wo gerade wieder Bürger Kriegen spielen, so dass sich in all dem Wirrwarr prima nach Aztekenschätzen fahnden lässt. Lex Barker und Ralf Wolter heißen hier zur Abwechslung Dr. Sternau und André, agieren aber nicht minder edelmütig, als wenn sie unter ihren geläufigeren Kampfnamen anträten. Unter der Regie des aus Hollywood heimgekehrten Robert Siodmak sieht das Ganze auch gar nicht mal so übel aus.

(13.45 Uhr, ZDF)

Zukunftsmusik

„Welt am Draht“

Die Fassbinder-Kamarilla war lückenlos zur Stelle, als der Meister 1973 namens der ARD Daniel Galouyes Science-Fiction-Erzählung „Simulacron 3“ verfilmte, dessen Geschichte der von „Matrix“ nicht unverwandt ist. Fred Stiller (Klaus Löwitsch) arbeitet in einem Institut für Kybernetik und Zukunftsforschung an einem Computer, der eine komplette Welt zu simulieren fähig ist. Die dort lebenden Menschen verfügen über ein eigenes, freilich von den Programmierern beherrschtes Bewusstsein. Als der Leiter des Projekts unter ungeklärten Umständen verstirbt, ermittelt Stiller auf eigene Faust. Dazu begibt er sich via Datenhelm in die künstliche Welt, wo er beunruhigende Dinge erfährt.

(22.15 Uhr/23.45 Uhr, WDR)

Chinaböller

„A Chinese Ghost Story 3“

Jüngst war den Kulturseiten zu entnehmen, dass der Chinese neuerdings recht frech in Erscheinung tritt und sogar eine angemessene Bezahlung dafür verlangt, dass seine Billigfilme auf der Berlinale gezeigt werden. Deren Leitung hat daraufhin „die Hongkong-Action-Schiene um die Hälfte zurückgefahren“. Also wohl den halben Weg nach China zurückgeschickt. Jetzt steht die „Action-Schiene“ irgendwo in Tundra oder Taiga und wartet darauf, dass die Schlitzau…, pardon: -ohren ihren Kram gefälligst wieder abholen. Das sollte diese Globalisierungsgewinnler lehren, künftig wieder, wie es sich für sie geziemt, zu Drittweltlöhnen zu schuften. Natürlich sind die kunstvoll gefertigten fernöstlichen Kinofantasien auch wohlfeil auf Video und im Fernsehen zu haben. Ärgerlich nur, wenn den Filmen wie neulich bei „Shaolin Kickboxer“ durch massive Kürzungen ausgetrieben wird, was der Angelsachs sehr schön „poetry in motion“ nennt. So geht man doch mit Kunstwerken nicht um.

(0.05 Uhr, Kabel 1)