Versager gesucht

Der US-Kongress will wissen, warum die Geheimdienste vorab nichts von den Terroranschlägen wussten

WASHINGTON afp ■ Der US-Kongress hat wegen der Terroranschläge des 11. September Ermittlungen gegen die US-Geheimdienste eingeleitet. Untersucht werde der Vorwurf, nach dem die Geheimdienste bei der Verhinderung der Attentate versagt hätten, teilte der Kongress am Donnerstag in Washington mit. Die Ermittlungen, die von der ehemaligen CIA-Generalinspektorin Britt Snider geleitet werden, sollen die Rolle der Geheimdienste vor und nach dem 11. September untersuchen.

Snider will laut eigenen Angaben herausfinden, warum die Geheimdienste nichts von den Anschlägen in Washington und New York am 11. September gewusst hatten. Außerdem solle untersucht werden, welche Möglichkeiten sie in Zukunft hätten, vor Terroranschlägen zu warnen. Die Ermittlungen würden eröffnet, ohne dass der Kongress eine „vorgefasste Vorstellung“ davon habe, „was falsch gelaufen ist“, sagte der Vorsitzende des Senatsausschusses für Geheimdienstfragen, Bob Graham.

Nach dem 11. September hatten Medien berichtet, die US-Geheimdienste hätten bei der Verhinderung der Terroranschläge kläglich versagt. Sie führten unter anderem mangelnde Kommunikation zwischen dem Geheimdienst CIA und der Bundespolizei FBI, fehlende Sprachkenntnisse, mangelhafte Datenanalysen und veraltete Ausrüstung als Gründe an.