Die Lust am Wandeln

■ Planungen zum Jubiläum der Bremer Wallanlagen – ein „FestiWALL der Sinne“

Die Blumenzwiebeln stecken schon im Boden, die Veranstalter in den Startlöchern. Die Bremer Wallanlagen feiern in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag und dass daraus eine Riesenfete wird – dafür möchte Christine Wischer, Senatorin für Bau und Umwelt, mit einem Veranstaltungsprogramm aus Garten-, Bühnen- und Aktionskunst sorgen. Rund 1,5 Millionen Euro hat die Senatorin für die Megaparty veranschlagt. Das Programm hat ihr Ressort gemeinsam mit dem Bremer Eigenbetrieb „Stadtgrün“ und Gundel Latanza, Fachfrau fürs Kulturkonzept, ausgearbeitet. „Lust und Wandel“ heißt das Ergebnis, das vom 8. bis zum 23. Juni in den Wallanlagen zu begutachten ist.

Den Auftakt bildet die Lichtinszenierung „Lumina – magische Lichter“. Mit „der längsten Geburtstagstafel der Welt“ möchte Latanza am Wochenende vom 14. uns 15. Juni die Bremer in Rekordverdacht und „den Wall zum Schwingen“ bringen. Unten essen – oben glotzen: Vom Riesenrad aus können die BremerInnen eine neue Perspektive auf ihr Lieblingsgrün gewinnen. Die französische Künstlergruppe Carabosse bastelt mit tausend Feuertöpfen eine Perlenkette aus Licht um den Wall.

Mitgemischt werden darf auch:

Mit der Aktion „Bremen 24 Stunden nonstop“ ruft Wischer Schulen und Vereine auf, „dem Wall eine Geburtstagsaktion zu schenken“. Von „Zapfenstreich“ bis „Body-painting“ – der Wall freue sich über jede Darbietung, sagt Wischer.

Im Rahmen des Festes soll außerdem der geschichtliche Hintergrund der Anlage beleuchtet werden. Der Wandel von Befestigungsvorrichtung zum Freizeitgebiet wird unter anderem in einer Ausstellung im Rathaus nachgezeichnet, die am 5. Juni eröffnet wird. Die Wallanlagen waren die ersten Grünanlagen, die öffentlich zugänglich waren. Sie prägten Bremens Grünflächengestaltung entscheidend mit.

Und weil der Bremer Wall so alt und die Jubiläumsfeierlichkeiten so umfangreich wie schön werden sollen, hat Christine Wischer sich auch noch einen neuen Titel für die weitläufige Anlage ausgedacht: Sie sei die „Ahnherrin des Grüns“.

Dorothea Ahlemeyer