Wo ist nur der alte Stalin hin?

In der Ausstellung „Verschwundenes Friedrichshain“ wird der Weg des Generalissimus in den Berliner Tierpark verfolgt

„Verschwundenes Friedrichshain“ bis 20. April im Heimatmuseum Friedrichshain, Marchlewskistraße 6, Di.–Do. 11–18, Sa. 13–18 Uhr

Kaum ein Stadtteil Berlins hat sich im letzten Jahrhundert so gravierend verändert wie Friedrichshain. Ein Vergleich alter Straßenkarten mit heutigen Stadtplänen offenbart den Wandel, der diesem Bezirk widerfahren ist. Nicht nur, dass im Zweiten Weltkrieg kein Haus unbeschädigt blieb, auch dem Wiederaufbau zu DDR-Zeiten fielen Bauten, Platzanlagen und städtebauliche Strukturen zum Opfer. Schließlich sorgten bautechnische und ideologische Gründe dafür, dass auch jüngere Bauten im Nachhinein wieder verschwanden. Mit einfachen Schautafeln wird in der Ausstellung „Verschwundenes Friedrichshain“ im Heimatmuseum des Bezirks der städtebauliche Wandel von Platzanlagen und die Geschichte einiger Bauten dokumentiert, die heute nicht mehr existieren. Wie zum Beispiel das Stalindenkmal, das 1951 provisorisch in der Karl-Marx-Allee (der damaligen Stalinallee) aufgestellt und erst im Jahre 1961 ohne weitere Publizität wieder entfernt wurde. Nicht ohne Resteverwertung: Die Bronze des Monuments wurde zu Skulpturen für den Tierpark umgeschmolzen. Weitere verschwundene Friedrichshainer Bauten wie das Frauengefängnis in der Barnimstraße sind zu sehen, und alte Aufnahmen vom Volkspark und dem Märchenbrunnen. Einen ersten Einblick in das „Verschwundene Friedrichshain“ bekommt man in der Ausstellung. Vertiefen lässt er sich mit der Lektüre des Begleitbuchs zur Präsentation. SK