Französisches Filmfestival „Cinéfête 2“: Babylöwe, oui oui oui!

Ein Erfolgserlebnis ist, nach grauen Unterrichtsstunden den Ernstfall zu bewältigen. Zum Beispiel erfolgreich die erste Cola im Ausland zu bestellen. Oder nach vorsichtiger Anfrage tatsächlich auf dem richtigen Bahnsteig zu landen. Oder einen Kinofilm in Originalfassung ganz zu verstehen!

Die Instituts francais haben dieses Verstehen jetzt doppelt abgesichert: Erstens haben sie den insgesamt acht französischen Filmen und dem Kurzfilmprogramm des Festivals „Cinéfête 2“ , das jetzt nach Bremen kommt, deutsche Untertitel verpasst. Und zweitens haben die Organisatoren bei der Filmauswahl die verschiedenen Sprachniveaus bedacht, die Lernende beherrschen. Für jedes Niveau ist also etwas dabei: „L'enfant lion“ beispielsweise ist für Schüler ab dem ersten Lernjahr (Do. und Fr. je um 9 h in der Schauburg). „Au revoir les enfants“ von Louis Malle (Mo. 18 h, Di. 9 h und Mi. 18 h im Kino 46) und „Le gone du ChaÛba“ von Christophe Ruggia passt für SchülerInnen und StudentInnen ab dem vierten Lernjahr (Do. 11 h 30, Fr. 9 h und 20 h 30 und So. 18 h im Kino 46).

Inhaltlich liegt der Schwerpunkt von „Cinéfête 2“ auf den Themen Toleranz, Vorurteile, Rassismus und Integration. Außerdem sollen markante Figuren der französischen Literatur vorgestellt werden: „La Reine Margot“ von Patrice Chéreau ist eine Alexandre-Dumas-Literaturverfilmung (Fr. 20 h 30 und So. 12 h im Atlantis, Mo. und Di . 11 h 30 in der Schauburg) und Francois Truffauts „L'histoire d'Adèle H.“ erzählt die Geschichte der vergessenen Tochter von Victor Hugo (Do., Fr. und Mi. 11 h 30, Mi. auch 20 h 30 in der Schauburg).

Vor „Cinéfête 2“ gab es „Cinéfête 1“, und dieses Programm erreichte in 42 Städten über 50.000 ZuschauerInnen – die jüngsten gerade sieben Jahre alt. „Cinéfête 2“ tourt nun wieder durch Deutschland. Organisiert und finanziert wird das Festival von den jeweiligen Kultusministerien und Institutes francaises. So wird das Festival bezahlbar: Viel Geld kostet alleine das Untertiteln der Filme, das extra für das Festival in Auftrag gegeben wurde.

In Bremen präsentieren Karl-Heinz Schmid (Kino 46) und Manfred Brocki (Schauburg, Atlantis) die Filme: „Wir bemühen uns, dass die Kinos mit engagierter Kinoarbeit eine Zusammenarbeit anstreben“, meint Schmid. Neben den Schulklassen hofft man natürlich auch auf Nicht-Schüler: Der Einheitspreis von drei Euro, ein Sonntagsfrühstück und abends Buffet, sollen die Attraktivität des Festivals steigern. flex

„Cinéfête 2“ läuft von Donnerstag (21.2.) bis Mittwoch (27.2.). Das Programm liegt in den beteiligten Kinos aus oder steht im Internet unter www.kultur-frankreich.de . Reservierungen für Schulklassen sind möglich per Fax unter 387 67 34 (Kino 46) oder 79 25 516 (Schauburg, Atlantis)