Senat steht zu Grosse

■ Ergebnis der freihändigen Vergabe des Bahnhofs-Platzes sei „optimal“

In einer förmlichen Mitteilung hat der Senat gestern die Bürgerschaft wissen lassen, dass das Investoren-Grundstück am Bahnhofsvorplatz an die Investorengemeinschaft Justus Grosse, Brebau und Zechbau verkauft werden soll. Deren Konzept verspreche aus „stadtplanerischen und städtebaulichen“ Gründen eine „optimale Bebauung“ des Bahnhofsvorplatzes.

Die baupolitische Sprecherin der Grünen, Karin Krusche, hat in der Bürgerschaft die „freihändige Vergabe hinter verschlossenen Türen“ als „überaus fragwürdig“ bezeichnet. Mit dem unrealistischen Kaufpreis von 25 Millionen Mark habe die Stadt 1998 einen Wettbewerb ausgerufen, um dann festzstellen, dass dieser ohne Ergebnis war. Mit der Begründung, es gebe ein gutes Konzept für die Bebauung, vergab der Senat nun das Grundstück ohne neue Ausschreibung – und ließ im Nachhinein vom Katasteramt dafür einen Preis als „Marktpreis“ ermitteln, der schon 1998 bezahlt worden wäre.

In seiner Mitteilung an die Bürgerschaft gibt der Senat auch eine Begründung für die „freihändige Vergabe“: dieses Verfahren unter Ausschaltung des transparenten Wettbewerbs „bietet die Möglichkeit, die Struktur eines Gewerbegebietes aktiv zu gestalten“. Der Bremer Architekt Holger Gestering, der einen Alternativ-Entwurf gemacht hatte, musste in der Senatsmitteilung auch lesen, sein Konzept erfülle nicht die „städtebaulichen Kriterien“ für den Bahnhofsplatz. „Hier macht sich Erstaunen breit“, notierte Gestering dazu.

K.W.