: ... und sonst?
Ach, früher wusste man doch in Berlin noch ganz genau, wo der Feind steht – aber heute? Wie jetzt offiziell bestätigt wurde, wird der ehemalige B.Z.-Journalist Christoph Lang (38) Pressesprecher von Wirtschaftssenator Gregor Gysi (das ist der von der SED-Nachfolge-Partei PDS). Eine Niederlage für das Springerblatt. Auch das schöne Thema „Reiterstaffel“ ist nun perdu und eignet sich nicht mehr dazu, die Koalition mit der SED-Nachfolgepartei PDS zu diskreditieren: Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) übernimmt die Klepper, wie berichtet. Alles knorke? Nein! Zufällig im Sender des B.Z.-Chefredakteurs Georg Gafron „Hundert,6“, kritisiert nun der Haushaltsexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich Austermann, den Coup: Mit einem für den Steuerzahler teuren Trick solle doch nur der Druck der Bevölkerung auf den neuen Senat mit der SED-Nachfolge-Partei PDS abgewendet werden.
Erste Folgen der Koalition der SPD mit der SED-Nachfolge-Partei PDS könnte auch sein, dass uns das Bundeskartellamt die Flucht nach Frankfurt (MAIN!) mit einem billigen Ticket der Lufthansa verteuern will: Die Kranichlinie muss aus Wettbewerbsgründen einen Preis anbieten, der um 35 Euro über dem des Billigfliegers Germania liegt. Dafür können die Berlinerinnen und Berliner bald mit neuen Niederflurbussen innerhalb der Stadt fahren: Die BVG hat 37 neue Busse für rund 8,5 Millionen Euro bestellt. Und das alles unter dem Senat der SED-Nachfolge-Partei PDS!
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