im zeitraffer

Eine bewegte Karriere

Die grüne Sozialpolitikerin und „Vielrednerin, im guten Sinne“ (FAZ) Andrea Fischer saß erst vier Jahre im Bundestag, als sie 1998 Gesundheitsministerin wurde. Als solche legte sie sich vornehmlich mit der organisierten Ärzteschaft an, entwickelte für die Gesundheitsreform 2000 aber auch Vorschläge, mit denen ihre Nachfolgerin im Amt, Ulla Schmidt (SPD), noch heute hausieren geht. Im Januar 2001 trat Fischer zurück, nachdem sie der Fehlinformation aufgesessen war, deutsche Wurst sei BSE-frei – und sich dann herausstellte, dass Wurst möglicherweise belastetes „Separatorenfleisch“ enthielt. Seither machte Fischer vor allem Gentech-Politik: Zusammen mit Margot von Renesse (SPD) verfasste Fischer den Entwurf zum Import embryonaler Stammzellen, der es schließlich durch den Bundestag schaffte. Im Januar 2002 kam Fischer bei der Aufstellung der Berliner Grünen-Kandidaten für die Bundestagswahl überraschend auf keinen der aussichtsreichen vorderen Listenplätze. Kurz darauf gab sie ihren Rückzug aus der Berufspolitik bekannt. Ob es bei dieser Entscheidung bleibt, sollte im September die rot-grüne Koalition bestätigt werden, bezweifeln viele. UWI