Fauna und Flora gefährdet

SYDNEY ap ■ Eine zunehmende Erwärmung der Erdoberfläche könnte Umweltschützern zufolge einige der beliebtesten Tier- und Pflanzenarten Australiens aussterben lassen. Bedroht seien insbesondere Koalas, Opossums und Wombats, warnte das Climate Action Network Australia (CANA), ein Netzwerk von rund 20 australischen Umweltgruppen. Sein vor kurzem in Sydney vorgelegter Bericht „Warnings from the Bush“ stützt sich auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse der letzten zehn Jahre. Demnach würde eine Erwärmung der Erdoberfläche um nur 1 Grad Celsius 50 Prozent der tropischen Regenwälder Australiens zerstören. Bei einem Temperaturanstieg würden auch mehrere in der UN-Welterbe-Liste aufgeführte Nationalparks verwüstet – darunter die Kakadu-Auenlandschaft im Norden des Landes oder das Große Barriere-Riff im Nordosten. Auch zahlreiche Eukalyptus-Arten seien bedroht und damit die Futterquellen für Tiere wie die Koalas. Insgesamt 90 Tierarten werden in dem Bericht als besonders gefährdet ausgewiesen. Unter Berufung auf die Commonwealth Science and Industry Research Organization, eine Commonwealth-Organisation für wissenschaftliche und industrielle Forschung, wird in Australien bis 2030 ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von 0,42 Grad gegenüber 1990 vorhergesagt. Bis 2070 könnte es demnach gar um maximal 6 Grad wärmer werden. Dies könnte zu einer Katastrophe führen, heißt es in dem Bericht. Die australische Regierung wird aufgerufen, diesen Alarm nicht zu ignorieren. So sollten neue Projekte zur ökologischen Energiegewinnung gefördert werden. Die Regierung in Canberra hatte sich im vergangenen Jahr im Einklang mit den Vereinigten Staaten geweigert, das Kioto-Protokoll zur Reduzierung von Treibhausgasen zu ratifizieren. Diese Substanzen sind im Wesentlichen für die Erwärmung der Erdoberfläche verantwortlich.

Infos: www.climateaustralia.org