kellers randspur
: samstag

Freudentaumel

„NDR Talk Show“

Das Volk tanzte auf den Straßen, bengalisches Feuer verzauberte den den Nachthimmel, die Kirchen lockten mit ökumenischen Dankgottesdiensten – nanu, schon wieder Prinzenhochzeit? Nein, viel besser: Alida Gundlach, der nur ein Klaus Kinski beizukommen vermochte, hatte ihren Rückzug aus der „NDR Talk-Show“ bekannt gegeben. Da darf sich die Redaktion vermutlich demnächst auch mal auf Gäste freuen, die dieser Person bislang lieber aus dem Weg gegangen sind.

(14.00 Uhr, SFB 1)

Geheimwaffe

„Frankenstein 70 – Das Ungeheuer mit der Feuerklaue“

Holla, jetzt aber geht es den Privaten an den Kragen. Die ARD wirft wackere B-Film-Helden an die Front wie den enthemmten Wissenschaftler Steiner, der die Teleportation, vulgo: das „Beamen“, theoretisch schon erfunden, mit der Praxis aber noch mancherlei Probleme hat. Als man ihn an der Fortsetzung seiner Arbeit hindert, erinnert er sich an den Film „Die Fliege“ und unternimmt einen Selbstversuch mit verheerenden Folgen: Der Kittelträger wird zum Funken sprühenden Monster. Dieses widmet sich zunächst seinen eigenen Widersachern, ehe es mitleidlos die Quoten sämtlicher ARD-Konkurrenten niederzwingt. (0.15 Uhr, ARD)

Doppelgänger

„Bruce Lee – Der letzte Kampf der Todeskralle“

Bruce Lee hatte Teile eines ambitionierten Martial-Arts-Films mit dem Titel „Game of Death“ abgeschlossen, als er 1973 unerwartet starb.

Der mit nachgedrehtem Material auf Länge gebrachte Film gelangte 1978 in die Kinos. Mittlerweile suchten zahlreiche Produzenten mit dubiosen Kompilationen vom Mythos des Verstorbenen zu profitieren. Selbst vor einer Fortsetzung jenes unvollendeten Films schreckte man nicht zurück. „Game of Death 2“, den wir hier vor uns haben – es sei denn, Sie lesen die Zeitung mit Verspätung, dann haben wir ihn schon hinter uns –, hat mit Lees Entwurf rein gar nichts zu tun. In eingefügten Outtakes aus seinem Kassenerfolg „Enter the Dragon“ und anderen hinterlassenen Schnipseln ist der legendäre Kung-Fu-Star gegenwärtig, die eigentliche Hauptrolle aber spielt der Koreaner Tong Lung, der seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit Lee zahlreiche Buchungen verdankte. (1.45 Uhr, ARD)