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Nun ist es endgültig vorbei mit den schwarzen Messen: Lucille Lund, die 1934 an der Seite von Boris Karloff und Bela Lugosi in dem Horrorklassiker „The Black Cat“ bekannt wurde, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. 1933 wurde die Tochter norwegischer Einwanderer von Universal unter Vertrag genommen, nachdem sie bei einem Schönheitswettbewerb den ersten Platz belegt hatte. In den 30er-Jahren drehte sie rund 30 Filme, darunter Western, Krimis und Komödien. Den größten Erfolg hatte sie als Boris Karloffs leicht bekleidetes blondes Opfer in dem Streifen „The Black Cat“. Nach der Geburt von zwei Töchtern zog sich Lund 1939 aus dem Filmgeschäft zurück. Als Ehrengast bei einem Festival in Memphis im Jahr 1995 scherzte die Schauspielerin über ihren mäßigen Erfolg in Hollywood. „Ich glaube, dass ihr euch nur an mich erinnert, weil ich mit Boris Karloff ins Bett gegangen bin“, meinte sie.

Nicht nur auf der Berlinale, auch außerhalb Deutschlands ist das Ansehen de deutschen Films nicht nur das Schlechteste: Mit starker Beteiligung deutscher Filmschaffender ist am Donnerstag in Los Angeles das Freedom Film Festival eröffnet worden. Zum fünften Mal präsentiert die amerikanische Kinostiftung in den USA Filme aus Mittel- und Osteuropa, die sich mit Themen wie Freiheit, Opfern der Diktatur und politischer Unterdrückung beschäftigen. Zum Auftakt des einwöchigen Festivals wurde der Beitrag „Die Verurteilung des Franciszek Klos“ gezeigt, ein Film des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda über einen Kriegskollaborateur. Besonders herausgestellt werden in diesem Jahr einige Berliner, die Angaben des Veranstalters zufolge den „Blick nach Osten maßgeblich geprägt haben“. Bei dem Festival sind unter anderem die Filmkuratoren Ulrich und Erika Gregor vertreten, die jahrelangen Leiter des „Forums“ der Berlinale.

An Selbstkritik wurde nicht gespart. „Durch die Dominanz des Themas ‚entartete Kunst‘ stilisierten sich deutsche Museen lange als Opfer der NS-Kulturpolitik. Dabei wurde ausgeblendet, dass Museen auch Täter und Nutznießer waren, weil sie sich an der Ausplünderung jüdischer Menschen beteiligten.“ Die Kunsthistorikerin Anja Heuss sprach bei dem Kongress „Die eigene Geschichte“ in Hamburg das aus, was manche noch immer gern unter den Teppich kehren. „Es gab ein Zusammenspiel zwischen Museen und den Nazibehörden, die jüdisches Eigentum beschlagnahmten. Alles, was unter den Museumsdirektoren jener Zeit Rang und Namen hatte, war institutionell als Sachverständiger mit von der Partie“, sagte Heuss.