was bisher geschah

Ketumile Masires Laufbahn vom Pädagogen zum Vermittler

Die offizielle Funktion Masires im kongolesischen Friedensprozess heißt „Facilitator“. Der Posten wurde im Lusaka-Friedensabkommen eingerichtet, das die Konfliktparteien der Demokratischen Republik Kongo im Sommer 1999 unterzeichneten. Für den militärischen Teil des Friedensprozesses – Waffenstillstand und Abzug der ausländischen Armeen – war die UNO zuständig. Für den zivilen Teil – der „innerkongolesische Dialog“ zwischen allen politischen Kräften des Kongo im Hinblick auf eine Friedensordnung – wurde Masire berufen. Die Umsetzung des Abkommens konnte allerdings erst nach der Ermordung des kongolesischen Präsidenten Laurent Kabila, Vater des heutigen Präsidenten Joseph Kabila, im Janaur 2001 beginnen. Im Oktober 2001 organisierte Masire eine erste Dialogrunde zwischen Kongos Politikern in Äthiopien. Sie platzte nach wenigen Tagen. Am Montag wird im südafrikanischen Sun City ein neuer, besser vorbereiter Anlauf genommen.

Ketumile Masire wurde im Juli 1925 in der damaligen britischen Kolonie Betschuanaland geboren. 1944 bis 49 studierte er auf der britischen Missionsschule von Vryburg in Südafrika; seine Schulkameraden von damals dominieren bis heute die Politik seines Landes. Von 1949 an arbeitete er als Lehrer und wurde Schulrektor, bevor er 1955 Botswanas erste Zeitung African Echo gründete. 1960 ging er in die Führung der „Botswana Democratic Party“, die das Land 1966 in die Unabhängigkeit führte und es bis heute regiert. 1966 bis 80 war Masire Finanzminister, 1980 wurde er Staatspräsident. 1998 ging er in den Ruhestand. Seitdem lebt er in seinem Heimatdorf Kanye; außerdem hat er eine Rinder- und eine Straußenfarm.D.J./FOTO: DPA