Sendesaal ohne Sender

■ Beirat Schwachhausen denkt über die Zukunft nach Radio Bremen nach

Ob Radio Bremen ins Faulenquartier umzieht, ist immer noch unklar. Dennoch hat sich der Beirat Schwachhausen – bislang ist hier die Heimstatt der Hörfunk-Sektion –, bereits mit der Zukunft von Bremens größtem Medienunternehmen auseinander gesetzt.

Intendant Heinz Glässgen hatte schließlich immer betont, eine Zusammenlegung von Rundfunk und Fernsehen sei aus finanziellen Gründen unumgänglich, der Ausbau eines der jetzigen Standorte zu kostspielig. Ortsamtsleiter Werner Mühl: „Einige Bürger sind enttäuscht, dass wir uns nicht klarer positionieren, aber das ist nicht unsere Aufgabe als Beirat“. Den Verlust für Schwachhausen sieht er durchaus: „Radio Bremen brachte eine Menge Kontakte auf lokaler Ebene mit sich, zu Medienfirmen und dergleichen, und ein qualitätvolles Kulturangebot“. Für ihn steht jedoch die Frage, was mit dem Gelände an der Spitta-Allee geschehen solle, im Mittelpunkt.

30 000 Quadratmeter stehen den Planern zur Verfügung, einer kostet – laut einer Bodenrichtwertkarte von 1998 – zwischen 330 und 550 Mark. Wo solche Werte bewegt werden, will jeder Schritt gut überlegt sein. So möchte sich der Ausschuss des Beirates erst dann intensiv mit der Zukunft des Radio-Geländes befassen, wenn der Umzug unter Dach und Fach ist. Schon jetzt werden jedoch Alternativen vorgestellt. Ingeborg Kelkenberg vom Planungsamt sieht die Zukunft des Standorts bislang im Wohnungsbau. Für eine gewerbliche Nutzung wäre ein neuer Bebauungsplan notwendig. Ihrer Kollegin von der Kulturbehörde, Margit Hohlfeld, liegt dagegen vor allem der Sendesaal am Herzen. Mit seiner gelungenen Gestaltung und seiner exzellenten Akustik solle er Schwachhausen erhalten bleiben, darin ist sie sich mit dem Beirat einig. kut