Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

An diesem Montag gibt es eine Kundgebung zugunsten der MieterInnen des exbesetzten Hauses in der Rigaer Straße 94 in Friedrichshain, das nun doch – wenn es nach dem Hausbesitzer geht – geräumt werden soll. Da das Landgericht in diesem Fall die letzte Instanz ist, haben die Urteile, die im Verlauf dieses Prozesses gefällt werden, große Bedeutung. Die Kundgebung findet kurz vor Prozessbeginn vor dem Landgericht Berlin statt (Littenstraße 12–17, Mitte, 9.30 Uhr). Gleichfalls am Montag gibt es eine Gelegenheit, sich mit Gregor Gysi zu streiten, denn der Berliner Wirtschaftssenator ist diesmal der Star der immer spektakelhafter werdenden Veranstaltungsreihe „Politik und Verbrechen“ in der Volksbühne (Roter Salon, Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte, 20 Uhr). In Kolumbien werden GewerkschafterInnen umgebracht, es gibt Todesschwadronen, die gegen sie operieren. Carlos Olaya, ein Vertreter der Sinaltrainal, der dortigen Nahrungsmittelarbeitergewerkschaft, berichtet am Mittwoch im Zielona Gora aus dem Arbeitsalltag der kolumbianischen GewerkschafterInnen und über die Zunahme der Morde gerade während der Arbeitskämpfe und Betriebskonflikte (Grünbergerstr. 73, Friedrichshain, 19.30 Uhr). Ebenfalls am Mittwoch: Im Jup wird der Ex-2.-Juni-Aktivist Till Meyer über Georg von Rauch sprechen, der 1971 von der Polizei erschossen worden ist. Meyer allerdings hat sich inzwischen zu einem wehleidigen Gefühlslinken entwickelt, sodass Vorsicht angeraten ist (Florastr. 84, 20 Uhr). In der Roten Insel dagegen wird das einzige Fernsehinterview mit dem RAF-Mitglied Christian Klar gezeigt. Klar wird noch lange im Knast bleiben müssen, daher ist dies auch eine Erinnerung an die fünf GenossInnen, die noch eingesperrt sind (Mansteinstr. 10, Schöneberg, 19 Uhr).

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Bühne