Schwarz für Schill

Hamburger CDU kritisiert Medien wegen Schill-Affäre. Dirk Fischer wird erneut zum Parteichef gewählt

HAMBURG taz ■ Mit starken Worten hat Hamburgs CDU auf einem Parteitag am Sonnabend sich für ihren Koalitionspartner Ronald Schill in die Bresche geworfen. Parteichef Dirk Fischer, der zuvor ohne Gegenkandidat mit 163 von 203 Stimmen in diesem Amt bestätigt worden war, warf den Medien der Hansestadt wegen der Gerüchte um mutmaßlichen Kokainkonsum des Innensenators „einen Propagandacocktail übelster Machart“ vor. Das gelte speziell für das NDR-Magazin „Panorama“, in dem ein Zeuge eidesstattlich einschlägige Vorwürfe gegen Schill erhoben hatte. „Richter Gnadenlos“ Schill hatte daraufhin einen Haartest gemacht, der keine Indizien auf regelmäßigen Kokainkonsum erbrachte. Bürgermeister Ole von Beust griff auch die Opposition scharf an. SPD und GAL wollten „mit Gehässigkeiten“ einen Keil in die Koalition treiben, so von Beust und versicherte: „Wir werden uns unser Gemeinschaftswerk nicht kaputtmachen lassen.“ Diese Parteinahme für Schill hat Gründe. Einerseits ist es der Union gelungen, sich in der Rechtskoalition auf Kosten der Schill-Partei als die klare Führungspartei zu profilieren. An einem zu geschwächten Partner aber kann die CDU auch kein Interesse haben.SVEN-MICHAEL VEIT