Arbeitsamtchefs in Nürnberg

■ Staatsrat Knigge fürchtet die Reformen nicht

Auch der stellvertretende Leiter des Bremer Arbeitsamtes Lothar Eckert saß gestern im Zug nach Nürnberg. Gemeinsam mit Kollegen aus der gesamten Republik wird er bei der Bundesanstalt für Arbeit die anstehende Reform diskutieren. Nach dem Skandal um geschönte Vermittlungsstatistiken sind Änderungen geplant, die auch kommunalen Arbeitsämter umkrempeln werden.

Arnold Knigge, Staatsrat im Bremer Arbeitsressort, ist auch Mitglied im Vorstand der Bundesanstalt. Vor den Neuerungen ist ihm nicht bange. „Ich freue mich, wenn die Vermittlung als Kernaufgabe der Arbeitsämter einen noch größeren Stellenwert bekommt.“ Und: „Wir waren in Bremen immer sehr offen für die Zusammenarbeit mit privaten Vermittlern“. Die verstärkte Ko-operation mit Dritten ist Kerngedanke der Reform. Auch vom so genannten ABC-System hat sich das Bremer Arbeitsamt längst verabschiedet. Während die Arbeitssuchenden in Hannover nach Buchstaben sortiert werden, gibt es in Bremen die „kundenorientierte Zusammenfassung nach Berufsgruppen“, so Knigge.

Die Reform der Bundesanstalt sieht auch eine Neuordnung der Führungsetage in der Nürnberger Anstalt vor. Ein dreiköpfiger, hauptamtlicher Vorstand soll in Zukunft die Geschäfte der Nürnberger Bundesanstalt leiten. Ein Job für Knigge? „Nein, das werde ich bestimmt nicht machen. Ich habe nämlich einen schönen Posten in Bremen“. hey