Unmenschliche Bedingungen

betr.: „Interniert im Ferienparadies“ (Boat-People aus Afrika auf den Kanarischen Inseln), taz vom 22. 2. 02

Die Flüchtlinge, die auf den Kanarischen Inseln stranden, haben unvorstellbare Strapazen hinter sich: Zwei Tage sind sie in kleinen Holzbooten unterwegs, um die Distanz zwischen dem marokkanischen Festland und den Kanaren zurückzulegen. Die Frauen, Männer und Kinder können von Glück reden, wenn sie überhaupt lebend ankommen.

Nicht selten werden Tote an den Strand gespült. Wer nicht untertauchen kann und von der Polizei aufgegriffen wird, verbringt die Tage bis zur Gerichtsverhandlung in einer Polizeistation. Dort sind die hygienischen Zustände ähnlich katastrophal wie in den Abschiebehafteinrichtungen der Flughäfen.

Vor einigen Wochen hat sich auf Lanzarote eine Bürgerinitiative gegründet, die mit Hilfe von Spendengeldern sanitäre Anlagen (Duschen, Spülbecken, gaserhitztes Wasser …) in der Polizeistation von Costa Teguise baut. Wenn die finanziellen Mittel dafür ausreichen, wird die Aktion in Yaiza (Polizeistation auf Lanzarote) und eventuell auf Fuerteventura fortgesetzt.

Näheres erfahren Sie unter www.kaktus-magazin.com/archiv/kaktus-nr.96 (Kaktus-Aktion: Hilfe für Immigranten) und unter www.kaktus-magazin.com/gepickt2.htm.

ALEXANDRA KÜHN, Kempten