Heide wackelt nicht

■ Nord-SPD findet, Simonis soll 2005 erneut als Spitzenkandidatin antreten

Die Frage, wer wann in Kiel Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) beerbt, gehört in Schleswig-Holstein seit Jahren zu den beliebtesten Themen – meist hinter vorgehaltener Hand. Überraschend sprach gestern einer der Spitzenpolitiker öffentlich Klartext: Simonis solle auch bei der Landtagswahl 2005 noch einmal als Spitzenkandidatin antreten, sagt SPD-Fraktionschef Lothar Hay, der selber in der Vergangenheit wiederholt als potenzieller Nachfolgekandidat gehandelt wurde.

„Sie ist die mit Abstand populärs-te Politikerin im Land und auf Bundesebene die zweitbekannteste SPD-Politikerin“, sagte Hay. „Wir tun deshalb gut daran, 2005 erneut mit Heide Simonis als Spitzenkandidatin anzutreten.“ Dass er immer wieder als potenzieller Simonis-Erbe im Gespräch war, sei stets eine „Spekulation von Journalisten“ gewesen. „Ich habe mich nie für eine Alternative gehalten.“

Zwar vom Zeitpunkt her ziemlich unvermittelt, sprach Hay zunächst vor einer Kamera des NDR-Fernsehens doch das aus, was für viele seit längerem feststeht: Die Nord-SPD hat zu Simonis, die auch nach außen hin wieder unangefochten als Nr. 1 dasteht, keine Alternative.

Und die seit fast neun Jahren amtierende Simonis selbst? Politisch auch auf Bundesebene offensichtlich wieder mit mehr Gewicht als zwischenzeitlich einmal, populär und von TV-Talkshows gern geholt, steht die 58-Jährige in dieser Hinsicht gut da. Wenn da nicht die leere Landeskasse und die müde Konjunktur wären. Zu Hays Äußerung ließ sie verlauten, sie möchte das nicht kommentieren.

Wolfgang Schmidt