Umstrittene heilige Isabel I.

MADRID epd ■ Die Heiligsprechung der umstrittenen Königin Isabel I. (1451–1504) hat zu einer heftigen Debatte um die Geschichte des Landes geführt. Der Theologe und Kirchenkritiker Juan José Tamayo kritisierte gestern, ein solcher Schritt sei wegen der religiösen Intoleranz von „Isabel der Katholischen“ abzulehnen. Die spanische Bischofskonferenz hatte Freitag verlangt, Isabel I. solle für ihre Verdienste um die Christianisierung Amerikas heilig gesprochen werden. In der Zeit Isabels hatte Kolumbus 1492 Amerika entdeckt. Durch ihre Heirat mit Fernando, König von Aragón, wurde die damalige Königin von Kastilien 1479 auch spanische Königin. Papst Alexander VI. erteilte den beiden den Beinamen „Katholische Könige“. Sie eroberten 1492 das arabische Kalifat Granada, führten die Inquisition in Spanien ein, wiesen die Juden aus Spanien aus und verfolgten die Muslime.