das schulfach ler

Ein erbitterter, jahrelanger Streit

Vor zehn Jahren begann an 44 von 1.200 Schulen in Brandenburg ein Modellversuch im neuen Schulfach „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ (LER), der statt Religion als ein wertorientiertes Fach in der Mark etabliert werden sollte. Vier Jahre später wurde LER als Pflichtfach eingeführt. Allerdings konnten die großen Kirchen Religion zugleich als freiwilliges Unterrichtsfach anbieten. Da Religion im Grundgesetz als ordentliches Lehrfach vorgeschrieben ist, klagten die Kirchen, die Union-Bundestagsfraktion und christliche Eltern gegen LER vor dem Bundesverfassungsgericht. Im Juli vergangenen Jahres schlugen die Karlsruher Richter einen Vergleich vor. Demnach sollte der Religionsunterricht aufgewertet werden. Diesem Vorschlag stimmten die Kläger Ende Januar dieses Jahres zu – bis auf drei protestantische Familien. Voraussichtlich im Sommer soll nun ein überarbeitetes Schulgesetz im Potsdamer Landtag verabschiedet werden. GES