■ Rosi Rolands Bremer Geschichten
: Der Geheimdienst geht um

Kaum hat der Verfassungsschutz das NPD-Verbot nach allen Regeln der verbotenen Kunst torpediert, arbeiten die Herren mit dem ewigen Schlapphut-Image schon an der nächs-ten Pleite – wenn das stimmt, was ich neulich von meiner Putzfreundin aus der Fatih-Moschee gehört habe. Da gibt es nämlich einen neuen Gruß unter den Männern. Statt wie bisher Salam aleikum heißt es jetzt immer – na, du auch? Dabei gucken die Jungs sich ein bisschen tiefer in die Augen als bisher. Der Verfassungsschutz geht nämlich um.

Nicht dass die das jeder Deutschen so erzählen würden, aber meine Freundin hat sich verplappert. Als ich ihr erzählt hab', dass der Innensenator jetzt verstärkt Türken für die Polizei anwerben will, und ob das nicht was für ihren Jungen wäre, ist sie geplatzt. Kriegt richtig das Schielen in die Augen und schimpft, ob die Deutschen sich denn gar nicht abstimmen können? Erst der Verfassungsschutz, nun die Polizei. Die Jungs von der Moschee wüssten schon gar nicht mehr, wem sie zuerst absagen sollten.

Dabei ist ihr Sohn ja noch vergleichsweise jung und nach allem, was da so geredet wird, gar nicht erste Wahl. Jedenfalls sind vor ihm schon jede Menge ältere Leute angehauen worden. Männer, die über Familienzusammenführung nach Deutschland kamen und sich als Agenten vielleicht ein paar Mark extra verdienen wollen – erstaunlicherweise welche, die gar nicht so gut deutsch können. Dolmetscher hat der Verfassungsschutz wohl genug, wird schon gefeixt. Und dass die wohl denken, diese zugereisten Fatih-Männer würden schneller reden, weil die sonst so wenig zu sagen haben.

Natürlich wurden auch schon Berufstätige angehauen. Alle übrigens sorgfältig abgepasst. „Herr Soundso, haben Sie mal einen Moment Zeit?“, taucht ein unauffälliger Deutscher plötzlich von irgendwoher auf. Und schlägt dann ein Treffen „ohne Begleitung“ in einem angesehenen Bremer Hotel vor. Da kommt dann gleich der Scheck auf den Tisch. Und wer nicht will, soll auch schon unfein bedrängt worden sein.

Und ich hab' immer geglaubt, die würden das mit Überwachung und Verbieten von Islamisten und Extremisten und so ernst meinen. Ha, wenn ich mir so anschaue, wer bei einem entsprechenden Verbotsverfahren da so alles auf der Liste der dubiosen Zeugen stehen würde – die kriegen die doch niemals wieder auseinander sortiert, fürchtet heute ganz extremistenfeindlich Ihre Rosi Roland