Rettung ohne Verbote

Neue Studie zur Rettung der Wälder: Schlüssel ist Verdienst der lokalen Bevölkerung. Exporte sind unnötig

LONDON ips ■ Die Vermarktung des Waldes durch Menschen, die dort zu Hause sind, kann einen größeren Beitrag zum Waldschutz leisten als strikte Reglements und Verbote. Diese These vertritt ein neuer Bericht, den drei internationale Waldforschungszentren jetzt in London vorgestellt haben. Die Untersuchung des in Indonesien angesiedelten „Centre for International Forestry Research“ (Cifor, www.cifor.cgiar.org), der Washingtoner Organisationen „Future Harvest“ und „Forest Trends“ widerspreche in vielen Punkten der gängigen Ansicht von Umweltschutzgruppen, erklärte Cifor-Generaldirektor David Kaimowitz bei der Präsentation der Studie am Donnerstag.

„Viele Vorstellungen, die sich die Menschen von tropischen Regenwäldern machen, sind falsch“, erläuterte Kaimowitz. „Diese Wälder sind nicht riesig und unbewohnt. Weltweit leben in ihnen und in ihrer Nähe rund 500 Millionen extrem arme Menschen.“ Die Studie heißt „Making Markets Work for Forest Communities“ und will an Hand etlicher Beispiele belegen, dass Waldbewohner ihre natürliche Umgebung schützen, wenn sie sich dadurch Einkommen schaffen können. Holz, Früchte, Sägemehl, Heilpflanzen, Bambus – den Waldbewohnern steht eine Vielzahl von Produkten zur Verfügung, aus denen sie Geld machen können. Es sei nicht wahr, dass dafür große Konzerne für den Export produzieren müssten. 95 Prozent der Waldprodukte aus Entwicklungsländern würden lokal verwendet.

Strikte Waldschutzgesetze schadeten in erster Linie den kleinen Landeigentümern und weniger den großen Unternehmen, die ihre Geschäfte häufig illegal abwickelten, so die Studie.