Weniger Wissen, mehr Karies

■ Darauf wären wir nie gekommen: Akademiker-Eltern achten besser auf Gesundheit ihrer Kinder als weniger Gebildete

Eltern mit höherem Bildungsniveau achten mehr auf die Gesundheit ihrer Kinder als andere. Zu dem Schluss kam Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) am Freitag bei der Veröffentlichung des Kinder- und Jugendgesundheits-Berichts. „Nicht alle Eltern kommen ihrer Fürsorgepflicht nach“, sagte Trauernicht. Zwar schickten bis zu 80 Prozent der Eltern mit hohem Bildungsniveau ihre Kinder zu Vorsorge-Untersuchungen und Impfungen, jedoch nur etwa zwei Drittel der Eltern mit Haupt- oder Realschulabschluss.

Auffallend sei der Unterschied beim Gang zum Zahnarzt, meinte Elke Bruns-Philipps vom Landesgesundheitsamt. Eine Studie in der Stadt Braunschweig habe zum Beispiel ergeben, dass in den Stadtteilen mit vielen Migranten und Sozialhilfeempfängern deutlich mehr Kinder Karies hätten als woanders. „Insgesamt hat sich die Situation verbessert, jedoch geht die Schere immer weiter auseinander“, sagte Bruns-Philipps.

Trauernicht betonte: „Je früher, desto besser – Früherkennung und Vorbeugung im Kindesalter können wirksam dafür sorgen, dass junge Menschen sich gut entwickeln und auch im späteren Leben gesund bleiben.“ Der erstmals vorgestellte Jugendgesundheits-Bericht dokumentiert den Gesundheitszustand von jungen Menschen von der Geburt bis zum 15. Lebensjahr. Er zeigt auch Einrichtungen und Hilfsangebote für Eltern auf und erwähnt auch Schwächen im Gesundheitssystem.

dpa