Die große Bank des Nordens

■ Landesbanken in Kiel und Hamburg wollen fusionieren

Die Landesbanken in Kiel und Hamburg sollen zum 1. Januar 2003 zu einem Institut fusionieren. Das teilte der Vorstand der Landesbank Kiel gestern mit. Im Auftrag der Eigentümer des Kieler Instituts, das wiederum mit 49,5 Prozent an der Hamburgischen Landesbank beteiligt ist, wird in den nächsten Monaten ein Fusionskonzept erarbeitet, sagte der Vorstandsvorsitzende des Kieler Instituts, Dietrich Rümker. Der Hamburger Senat betonte dagegen gestern, eine Grundsatzentscheidung über die Fusion stehe noch aus. Daher gebe es auch noch keinen Termin, hieß es. Die Hansestadt ist mehrheitlich an der Hamburgischen Landesbank beteiligt.

Eckpunkte der Fusion, der die Länderparlamente per Staatsvertrag zustimmen müssen, sind unter anderem ein Doppelsitz für die neue Bank in Kiel und Hamburg. Weitere Vorgaben der Kieler Eigentümer zielen auf eine ausgewogene Verteilung der Kompetenzen auf beide Standorte und auf den Verzicht fusionsbedingter Kündigungen.

Die Gremien der Hamburgischen Landesbank würden sich erst am 28. März mit der Fusion befassen, erklärte die Hamburger Finanzbehörde. „Die politische Grundsatzentscheidung muss der Senat treffen.“

An der Landesbank Kiel sind das Land und die schleswig-holsteinischen Sparkassen mit zusammen 50,1 Prozent, die Westdeutsche Landesbank mit 39,9 und die Südwestdeutsche Landesbank mit 10 Prozent beteiligt. Die Gesamtbilanzsumme des neuen Instituts wird über 240 Milliarden Euro betragen.

Ziel der Fusion ist es, die Marktposition der fusionierten Bank zu stärken, erläuterte Rümker. In der Schiffsfinanzierung sei man künftig Weltmarktführer. Auch die Leasing- und die Flugzeugfinanzierung sollen ausgebaut werden. Daneben erwartet Rümker eine Stärkung der Metropolregion Hamburg. Ihre „regionalen Wurzeln“ wolle man aber auch künftig nicht verleugnen.

Erneut konnte die Landesbank Kiel 2001 ihre Ertragskraft deutlich steigern und ihr Kernkapital erhöhen. Maßgeblich hat 2001 der Anstieg des Zinsüberschusses um 19,6 Prozent auf 898,4 Millionen Euro dazu beigetragen, dass das Konzernbetriebsergebnis um 17,3 Prozent auf 362,4 Millionen Euro ansteigen konnte. lno