unterm strich
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In „Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia“ schickte Sam Peckinpah 1974 ein abgeschlagenes Haupt auf Reise durch ein staubiges Mexiko. Die Waffen saßen locker, ein außerehelicher Geschlechtsverkehr forderte die Wiederherstellung der beschmutzten Ehe, und das brachte Gemetzel mit sich, wie sie Peckinpah mit Meisterschaft und Vorliebe inszenierte. Hollywood wagt sich nun an eine Neuverfilmung des Stoffes. Die Hauptfigur, der Kopfgeldjäger, wird von Benicio Del Toro verkörpert, der in Steven Soderberghs „Traffic“ noch auf der Seite der Guten stand. Regie wird Samuel Bayer führen, ein Debütant in Sachen Langfilm, der bisher für Musikvideos – unter anderem für Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“ – verantwortlich zeichnete.

Einen Bären hat „Monster's Ball“ auf der Berlinale zwar nicht erhalten, aber nach zwei Oscar-Nominierungen ist der in Hollywood lebende Schweizer Regisseur Marc Forster auf dem besten Weg zum Ruhm. Dem Branchenblatt Variety zufolge wird er für seinen nächsten Film „Dallas Buyers Club“ eine sechsstellige Dollarsumme erhalten, und Brad Pitt soll sich für die Hauptrolle interessieren. Der Film greift das Motiv von Schuld und Sühne auf, das schon „Monster’s Ball“ beherrschte. Es geht um Ron Woodroof, der in den 80er-Jahren an Aids erkrankte und in den USA nicht zugelassene Medikamente an sich selbst testete und verkaufte. Durch seine Untergrund-Apotheke soll der Texaner vielen Kranken geholfen haben. Woodroof war umstritten, da er als rassistischer Heterosexueller galt. Erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1992 solidarisierte er sich mit schwulen Patienten.

Neues vom Theater Basel: Der bisherige Chefdramaturg Lars-Ole Walburg wird ab kommendem Jahr neuer Schauspieldirektor des Hauses. Walburg werde von der Saison 2003/2004 an das Amt des jetzigen Leiters Stefan Bachmann übernehmen, teilte das Theater Basel gestern mit. Der 1965 geborene Dramaturg und Regisseur arbeitet seit Beginn der Spielzeit 1998/99 in Basel. Der gebürtige Rostocker gründete im November 1992 unter anderem mit seinem Vorgänger Bachmann die Gruppe „Theater Affekt“ und arbeitete als Dramaturg und Regisseur für die Volksbühne in Berlin, das Neumarkt Theater Zürich, das Schauspiel Bonn und die Berliner Festwochen. Zwischen 1996 und 1998 war Walburg am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg angestellt.

Der bisherige Basler Chef Bachmann hatte seinen Vertrag am Theater nach fünf Jahren nicht mehr verlängert und eine „künstlerische Pause“ angekündigt.