was macht eigentlich ...Professor Kutzler?

Designierter Präsident

Die Technische Universität Berlin (TU) hat nach dem Rücktritt von Hans-Jürgen Ewers aus gesundheitlichen Gründen bald wieder einen Präsidenten: den 60-jährigen Mathematikprofessor Kurt Kutzler. Gewählt wird er zwar erst am 5. Juni, aber Konkurrenz ist nicht in Sicht. Obwohl sich auf die öffentliche Ausschreibung auch fünf externe Bewerber meldeten. Als Kandidat nominiert wurde nur Kutzler. Das sei nicht ungewöhnlich, sagt Kristina Zerges, die Sprecherin der TU. Seit Jahrzehnten kämen die Präsidenten „von innen“.

Auch Kutzler ist solch ein Eigengewächs. 1973 wurde er als Professor an die TU berufen und agierte lange Zeit als Sprecher der konservativen Fraktion des Hauses. Seit Neujahr führt der bisherige Vizepräsident (1987 bis 1993 und 1999 bis 2002) nun kommissarisch die gesamte Universität. Der in Aussig an der Elbe geborene Mathematiker übernimmt kein leichtes Amt. Zwar gelang unter seiner Mitwirkung nach langen Debatten die Strukturreform, der Umbau der 15 Fachbereiche in 8 Fakultäten. Die Debatte um das Uniklinikum Steglitz und die angekündigten Einsparungen von 129 Millionen Euro im Wissenschaftsetat werden die TU aber auch in Zukunft zu Rationalisierungsmaßnahmen zwingen. 1.600 Stellen, davon 159 Professuren, müsste die TU in den nächsten Jahren neu besetzen. Schon voriges Jahr kritisierte Kutzler, dies sei mit dem knappen Budget nicht machbar. Verglichen mit der aktuellen war die finanzielle Lage der Stadt damals geradezu rosig. KUN

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