■ Der „Gute Abend“
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Seit 1998 bewegt sich der „Gute Abend“ durch Bremen mit Schwerpunkt Bremer Wes-ten. Nach der Premiere in der Kulturwerkstatt westend (die auch den organisatorischen Rahmen liefert) hat das ModeratorInnen-Team Frauke Wilhelm und Hartmut Emig schon viele Orte zwischen Aqualand und der JVA Oslebshausen abgeklappert.

Geradezu überrannt wurde der „Abend“ im Festsaal des Rathauses, als der Mythos der DDG Hansa auf dem Programm stand. Dabei kamen derart interessante und zahlreiche Geschichten über die 1980 Pleite gegangene Reederei zur Sprache, dass daraus ein Buch entstand (erscheint im Juni).

Themen waren auch das Gröpelinger Arbeitermilieu der 20er Jahre, „Freuden und Sorgen mit dem Sozi“, „Macht sich Gröpelingen?“ und der Brennpunkt Stuhmer Straße. Immer wird dabei die Mischung zwischen schrulligen und verantwortungstragenden Gästen, zwischen brisanten Informationen und nachbarschaftlichen Lebensgeschichten gesucht. Auch die Unterhaltungseinlagen schlagen Brücken zwischen anspruchsvoller Kunst, Sehenswertem aus Vereinen und häuslichen Experimentierstuben. Als Showband sind die „Telstars“ mit von der Partie.

Der „Gute Abend“ ist Infotainment“ im besten Sinn. Das Konzept greift auf Fernsehformate wie Talk- und Unterhaltungsshows inklusive ihrer Filmeinspieler zurück, die lokal heruntergebrochen und so mit authentischen Bezügen gefüllt werden. Ähnliche Projekte gibt es unter anderem im Wendland und in Hildesheim-Hersum.

Die Bremer Show findet drei bis vier Mal im Jahr statt, das nächste Mal am 1. Juni im Spacepark. HB