Geld von irgendwoher

■ Krach im Senat über fehlende Sporthafen-Gelder

Die SPD-Senatoren sollten „diese ungerechtfertigte Blockadehaltung aufgeben“, verlangte gestern der aus Bremen-Nord stammende CDU-Fraktionsvize Helmut Pflugradt. Er engagierte sich mit dem Machtwort für den Sporthafen in Grohn (sein Wahlbereich), der zu verschlicken droht. Sportsenator Kuno Böse, den auch in diesem Ressort Finanzprobleme drücken, wollte eine Million Euro für die Ausbaggerung des Schlickes „aus Veräußerungserlösen und Rückflüssen des Fonds für betriebswirtschaftliche Maßnahmen“ finanzieren. Das heißt so viel wie: Das Geld haben wir nicht, geben es aber trotzdem aus. Denn solange haushaltsrechtlich zwischen „konsumtiven“ und „investiven“ Ausgaben unterschieden wird, ist es ziemlich unmöglich, Baggerschlick-Entsorgung im Sportboot-Hafen seriös als „Investition“ zu deklarieren. Zumal er das mit dem Finanzsenator und der Bausenatorin so vorab „abgestimmt“ habe, war Sportsenator Böse heftig böse über das „Nein“ der SPD-Seite. Das ging so weit, dass er im Ärger erklärte, er habe unter solchen Bedingungen keine Lust auf diesen Job. Berichten jedenfalls Teilehmer der „Schwartauer Runde“, die sich regelmäßig Dienstag vormittags im Rathaus trifft und Bremen zu regieren versucht. Die SPD-Seite blieb aber offenbar hart, der formelle Senat befasste sich nicht mit dem Beschlussvorschlag, wie die Pressemitteilung von Pflugradt signalisiert. K.W.