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Längst ausverkauft

Die zehn großen Wagner-Opern in einer einzigen Festspielsaison – das hat es selbst in Bayreuth noch nicht gegeben. Kommenden Samstag beginnen die Festtage der Berliner Staatsoper mit einem Podiumsgespräch zwischen den Künstlern, die den Zyklus gemeinsam erarbeitet haben – dem Dirigenten Daniel Barenboim, dem Regisseur Harry Kupfer und dem Bühnenbildner Hans Schavernoch. Bis zum 28. April zeigt die Staatsoper fast an jedem Abend eines der bis zu fünfstündigen Werke. Die Techniker werkeln in drei Schichten rund um die Uhr am Auf- und Abbau der Bühnenbilder.

Vorbild für das Mammutspektakel ist die bislang einzige Aufführung aller Wagner-Opern, die – bereits vor dem Regierungsantritt Hitlers geplant – vom 4. Mai bis zum 18. Juni 1933 ebenfalls an der Berliner Lindenoper stattfand, allerdings nicht unter einer einheitlichen künstlerischen Leitung.

Zehn Jahre lang hat Barenboim das diesjährige Ereignis vorbereitet und seit seinem Berliner Amtsantritt eine Wagner-Oper pro Spielzeit neu herausgebracht. Von der Berliner Kritik musste er sich „manischen Wiederholungszwang“ vorhalten lassen. Regisseur Kupfer habe keine neuen Ideen, und Barenboim lasse es angesichts der Programmfülle an der nötigen Probenarbeit fehlen. Die Karten für die beiden Wagner-Zyklen sind trotzdem längst ausverkauft – und das bei Preisen von bis zu 2.340 Euro für alle zehn Abende.

RAB