An die Säulen, fertig, los!

Das Erdgastankstellen-Netz in Deutschland wird zügig ausgebaut. Bis Ende 2002 sollen es bundesweit 300 sein

Entscheidend für die Durchsetzung von Erdgasfahrzeugen am Markt ist die Anzahl von geeigneten Tankstellen. Bundesweit gibt es rund 250 Erdgastankstellen, Ende 2002 sollen es rund 300 sein. Die Gaswirtschaft hat zugesichert, bis zum Jahr 2007 rund 1.000 Stationen aufzubauen. In Berlin gibt es in wenigen Wochen 12 Tankstellen.

Die Tankstellen werden von der Gaswirtschaft und nicht, wie zu erwarten, von der Mineralölindustrie beliefert. Denn die Gasversorger möchten die Preise für Gas in eigener Regie festlegen. Dahinter steht die Angst, dass die Mineralölwirtschaft die unliebsame Konkurrenz an den Zapfhähnen durch überhöhte Preise behindern könnte.

Nachdem die Gaswirtschaft ihren Wunsch, das Erdgasgeschäft an Zapfstationen wirtschaftlich verantwortlich, aber in Kooperation mit den bereits vorhandenen Benzin- und Dieseltankstellen zu betreiben, verwirklicht hat, ist der Erdgaspreis für viele Jahre garantiert. Der Abgabepreis des in Gewicht berechneten Erdgases beträgt derzeit im Durchschnitt 0,66 Euro pro Kilogramm. Dies entspricht einem Benzinpreis von 0,42 bis 0,48 Euro pro Liter. Dieser Abgabepreis ist mindestens bis 2009 gewährleistet – so lange gilt für Erdgas als Kraftstoff im Rahmen der ökologischen Steuerreform ein niedriger Mineralölsteuersatz.

Das Befüllen des Tanks ist technisch kein Problem. Es dauert nur unwesentlich länger als das Tanken von Benzin oder Diesel. Gleichzeitig ist der Vorgang des Gastankens sicherer, denn die Tankkupplung (früher der Zapfhahn) schließt luftdicht mit dem Einfüllstutzen des Autos ab. Zudem ist Erdgas nicht so explosiv wie Benzin. Für eine Explosion muss der Gasanteil im Gas-Luft-Gemisch zwischen 10 und 15 Prozent betragen. Ein Wert, der im Freien kaum zu erreichen ist, weil Gas sehr flüchtig ist. TVR