Kanzler legt wieder etwas zu

ZDF-Politbarometer: Schröder vor Stoiber. Keine klare Mehrheit für Rot-Grün

MAINZ taz ■ Die Popularität der SPD in Deutschland bleibt auf dem niedrigen Stand, der schon vor zwei Wochen gemessen wurde. Die Union muss deutliche Einbußen hinnehmen, zulegen können alle drei kleinen Parteien. Zu diesem Schluß kommt die neueste Umfrage des ZDF-Politbarometers zum Wählerverhalten.

Laut der Umfrage liegt die SPD unverändert bei 35 Prozent, die CDU/CSU bei 41 Prozent (davor: 45 Prozent) der Stimmen. Bündnis90/Grüne kamen auf 8 Prozent, die FDP auf 9 Prozent, die PDS auf 5 Prozent. Während die CDU damit gegenüber der letzten Umfrage einige Prozentpunkte einbüßte, legten die Grünen zu.

Bei der Frage „Wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler?“ konnte Schröder besser abschneiden als bei der Umfrage zuvor. 50 Prozent der Befragten nannten Schröder als ihren Wunschkanzler. Stoiber kam hingegen nur auf 40 Prozent.

In der Frage der Kompetenz auf bestimmten Gebieten schnitt Stoiber allerdings besser ab als Schröder. Auf die Frage, wer am besten wirtschaftliche Probleme lösen könnte, nannten 32 Prozent Schröder, aber 39 Prozent Stoiber.

Schröder scheint allerdings als der bessere Integrator zu gelten. Auf die Frage, wer am ehesten für eine Angleichung der Lebensverhältnisse des Ostens an den Westen sorgen könne, antworten 46 Prozent „Schröder“, aber nur 25 Prozent „Stoiber“.

Wenn nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden auch längerfristige Überzeugungen und taktische Überlegungen eine Rolle spielen. Die Wahlforscher kommen gegenwärtig zu folgender Projektion: Die SPD erhielte 36 Prozent, die CDU/CSU 40 Prozent, die FDP 8 Prozent, PDS und Grüne bekämen jeweils 6 Prozent der Stimmen. Das ergäbe keine Mehrheit für Rot-Grün, aber auch keine klare Mehrheit für Schwarz-Gelb.