■ Schwarz-Schills Schwarze Liste (1)
: JungLesbenZentrum

Das Angebot:

Das JungLesbenzentrum wendet sich an Lesben bis 25 Jahre. Neben Offenen Treffs gibt es feste Angebote wie Renovieren oder Kochen. In einem Gesprächskreis können Probleme in der Gruppe unter Anleitung einer Pädagogin bearbeitet werden. Daneben besteht die Möglichkeit einer Einzelberatung – „die auch fast alle nutzen“, sagt die langjährige Besucherin Miriam Löhr (22). Rat wird beispielsweise gesucht bei Problemen mit den Eltern – immer noch kommt es vor, dass diese ihre lesbische Tochter verstoßen –, aber auch bei Esstörungen oder Drogenkonsum. Das Jung-Lesbenzentrum mit seinen bisher eineinhalb Stellen ist das einzige Hamburger Angebot speziell für Lesben, das die Stadt finanziell fördert – und europaweit die einzige Einrichtung ausschließlich für junge Lesben.

Die Kürzungen:

Das JungLesbenzentrum verliert langfristig rund die Hälfte seiner Zuwendung: Statt 78.000 Euro gibt es in diesem Jahr vom Amt für Jugend in der CDU-geführten Sozialbehörde nur noch 48.000. Für das Jahr 2003 ist noch eine weitere Absenkung auf 39.000 Euro abgekündigt.

Die Folgen:

Der Verein muss einer Pädagogin kündigen, die andere kann nur noch 28 Wochenstunden bezahlt werden. Gestrichen werden müssen die angeleitete Gruppe und die Einzelberatung. „Das ist besonders gravierend“, sagt Miriam Löhr, „wo sollen wir denn jetzt hin? Zu den Familienberatungsstellen vielleicht?“ Für Miriam war im Zentrum gerade wichtig, „dass ich hier als Lesbe nichts erklären muss. Gerade die Jugendlichen – die Jüngste ist 15 – würden nun „völlig allein gelassen“. hedi

Die taz hamburg stellt an dieser Stelle täglich – bis zu den Haushaltsberatungen am 17. April – ein Hamburger Projekt vor, für das es laut Schwarz-Schill „künftig keine Priorität mehr gibt“.