Auferstehung der Lederkluft: Das Aladin feiert Geburtstag

■ Der Traditions-Schuppen wird 25 und holt mit der Veranstaltungsreihe „U18-Club“ auch die Teenies mit ins Boot

Lange Haare, ausschweifende Gitarren-Soli, Motorräder vor dem Eingang: So ging's los. Der Rock-Schuppen war eine Gegenwelt, die Entscheidung für den Beruf des Disko- und Konzertveranstalters ein revolutionärer Akt gegen die Vorstellungen der Eltern. Bei den Schoten von damals kommt ein „klappriger Opel-Kadett“ vor und Kommunen-Romantik mit „bis zu zwanzig Personen beim gemeinsamen Frühstück in der kleinen Küche“.

Erlebt hat das Bernhard „Natz“ Linnenbaum, ehemaliger Klosterschüler und im Jahr 1977 mit gerade mal 23 Jahren Gründer der „Aladin Music Hall“ in der Hannoverschen Straße. 1991 bekam das Aladin direkt nebenan einen kleinen Bruder: Im „Tivoli“ ist neben Rock und Jazz auch elektronische Musik von Jungle über 2-Step bis Hip Hop zu hören.

Der alte Rock-Schuppen geht mit der Zeit. Zum 25-jährigen Jubiläum hat sich Betreiber Linnenbaum nun eine neue Veranstaltungesreihe einfallen lassen, eine, die sich dezidiert an den Nachwuchs wendet: Jeden ersten Sonnabend im Monat und erstmals am Ostermontag, 1. April, gibt es den „U18-Club“. Musiker und DJs zwischen 14 und 22 Jahren machen Programm für Gäste zwischen zwölf und 18 Jahren. In den Räumen des „Aladin“ und des „Tivoli“ spielen zwischen 18 und 22 Uhr drei bis vier Live-Bands und drei bis vier DJ's legen Platten auf. Bei der Premiere des „U18-Club“ am kommenden Montag sind die Bands „Puls“, „Posers“ und „Straight On“ dabei. Der Eintritt zum alkohol- und nikotinfreien Teen-Event liegt bei zivilen zwei Euro – jedes Getränk ist für einen Euro zu haben.

So viel zur Nachwuchsarbeit. Die alten Rocker treffen sich anlässlich des Jubiläums am Gründonnerstag zum Konzert der „Millionaires“. Die Bremer Szene-Haudegen covern von Clapton über Santana bis zu Hendrix alles, was damals vor 25 Jahren beim Kommunen-Frühstück lief. Als Kontrast dazu läuft zeitgleich im „Tivoli“ neue Gitarren-Musik mit den Bands „Linkin Park“, „Nickelback“, „Slipknot“ und „P.O.D.“.

Am Karfreitag feiert sich das „Aladin“ mit Rock-Classics, während im „Tivoli“ die Freunde aus der Wave- und Gothic-Szene durch die „Rabenschwarze Nacht“ wandern. Samstag kommt bei „F-Haus“ und „Junglemania“ elektronische Musik zum Zug, am Ostersonntag ist Auferstehung der Lederkluft in der „Hard-Rock-Nacht“. Damit sind unter'm Strich möglichst viele Altersgruppen und Musikstile abgedeckt: Das Aladin – der Laden für die ganze Familie. Gut möglich, dass die Zukunft alter Rock-Schuppen darin liegt, alle zu umarmen.

flex

Junge DJs und Musiker, die beim „U18-Club“ mitmachen wollen, können sich informieren unter:

www.Aladin-Bremen.de