Immer taktvoll

Aufgeben gilt nicht. Denn Jazz heißt auch, sich erst einmal durchzubeißen. Und deswegen bebopt Björn Frank morgen mit seinem Trio im Schlot

„Brother in the Swimming-Pool“ – das lässt an den berüchtigten Sprung ins kalte Wasser denken. Dem jungen Charlie Parker wurde bei seiner ersten Jam-Session vor Wut einfach ein Schlagzeugbecken vor die Füße geworfen. Björn Frank hatte es da besser – ein Bassist machte ihm recht kollegial klar: Üb und komm dann wieder! Er lauschte also Lester Young, Sonny Rollins und Branford Marsalis und erarbeitete sich eine Schatzkiste voller Überraschungen und Zitate. Inzwischen spielt er in mehreren Bands und bildet mit Rainer Lewalther und Wladimiro Carboni sein eigenes Trio. Klavier ist hier nicht dabei. Eine Herausforderung: Die harmonische Freiheit erfordert große Kreativität, das improvisatorische Moment ist enorm. Die drei fabrizieren trickige Taktwechsel, und auf einmal spielt der Drummer „double time“. Der Saxofonist glänzt dabei nicht nur mit seinem satten Coleman-Hawkins-Sound, er steuert auch eigene Kompositionen bei. Eine davon nennt sich „Brother in the Swimming-Pool“. Und der schwimmt nicht – der swingt! LH

Das Björn Frank Trio – Björn Frank (sax), Rainer Lewalther (b), Wladimiro Carboni (dr) – am Donnerstag um 21 Uhr in der Kunstfabrik Schlot, Chausseestraße 18 – Eintritt 8, ermäßigt 6 Euro.