Keine Entsorgung

■ IG Metall rettet 200 Jobs bei Glückstädter Hospitalservice

Großer Erfolg für die IG Metall bei der Glückstädter Großreinigung „Hospitalservice“: Unmittelbar vor dem Scheitern der Haustarifverhandlungen über sozialverträgliche Maßnahmen bei den geplanten Entlassungen hat das Unternehmen eingelenkt. Das Unternehmen erklärte am Abend, von den ursprünglichen Personalmaßnahmen „Abstand“ zu nehmen, so dass weitere Verhandlungen „gegenstandslos“ seien. „Damit sind die 200 Entlassungen vom Tisch“, freute sich der Chef der IG Metall Unterelbe, Uwe Zabel. „Ein toller Erfolg betriebsnaher Tarifpolitik.“

Die Großwäscherei für Krankenhausutensilien gehört zum dänischen Behrendsen-Konzern. Anfang Februar hatte der Konzern 200 Entlassungen angekündigt, obwohl der Betrieb schwarze Zahlen schreibt, um Kostensenkungen zu realisieren und andere Standorte auszulasten.

Die IG Metall reagierte auf die Entlassungspläne, indem sie neben den Sozialplanverhandlungen einen zusätzlichen „Ergänzungstarifvertrag“ forderte, durch den der Transfer der 200 MitarbeiterInnen in eine Auffanggesellschaft geregelt werden sollte und für den Rest der 400 Jobs eine Standortgarantie durchgesetzt wird. Im Gegensatz zu gesetzlichen Sozialplänen kann die Gewerkschaft für Haustarife streiken.

Nach diversen Runden waren die Verhandlungen gestern von der Tarifkommission schon für „gescheitert“ erklärt worden. „Die Zahl der Entlassungen war zunächst um 100 reduziert worden“, sagt Zabel, von den anderen 100 Kündigungen wollte der Konzern aber nicht abrücken und auch für Kündigungsmaßnahmen nichts löhnen. Kaum war der Streik-Beschluss dem Unternehmen bekannt gegeben worden, zückten die Bosse einen Zettel und gaben zu Protokoll: Alles Retour.

Kai von Appen