Grüne Märtyrer für die Koalition

Die Grünen in der schleswig-holsteinischen Landesregierung haben klein beigegeben und fühlen sich wie die Retter der Koalition. Fraktionschef Karl-Martin Hentschel sprach gestern davon, dass die Koalition mit der SPD am Streit um den Ausbau des Kieler Flughafens um ein Haar auseinander gebrochen sei. Es habe Kräfte in der SPD gegeben, die bewusst auf den großen Krach zugearbeitet hätten, um die amtierende Ministerpräsidentin Heide Simonis zu desavouieren. So habe er den Eindruck gehabt, dass es nicht um einen Dis-put zwischen SPD und Grünen, sondern um eine Auseinandersetzung innerhalb der SPD gegangen sei. Die zugunsten der Ministerpräsidentin und ihres Verkehrsminis-ters auf Kosten der Grünen entschieden wurde: Die Landebahn für den Flughafen wird verlängert, so wie es SPD-Verkehtsminister Rohwer vorgeschwebt war. Der sieht seine Position denn auch „1:1 durchgesetzt“. Die Grünen sind dagegen die klaren Verlierer im Flughafenstreit und müssen sich auch aus den eigenen Reihen den „Umfallervorwurf“ gefallen lassen. Die Koalition sei stabil, bilanzierte Hentschels SPD-Kollege Lothar Hay: „Für mich gibt es keine Zweifel, dass die SPD-Fraktion weiter auf Rot-Grün setzt, weil das wichtig ist für unser Land.“ aha/lno